In diesem Blog berichtet Rechtsanwältin und Fachanwältin für Strafrecht Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. über Strafverfahren in und um die Rhein-Mosel-Stadt
Freitag, 13. März 2009
Gescannter Verteidiger
Ich weiß nicht, durch wieviele dieser Metalldetektorrahmen ich schon geschickt wurde, ob in Flughäfen, JVAs oder psychiatrischen Kliniken. Eines hatten alle gemeinsam: sie quietschten fast beleidigt auf wann immer ich durchging. Inzwischen weiß ich, das Quietschen bezog sich in meinem Falle meist auf die Metallteile an bzw. in meinen Schuhen. Diejenigen Damen und Herren, die offensichtlich an diesen Geräten ausgebildet sind, scheinen das zu wissen und zucken meist nur mit den Schultern. Das tat auch die freundliche Dame, die in einer psychiatrischen Klinik Dienst tut, die ich vor Kurzem besuchte. Meine Jacke hatte ich in einen Kasten legen müssen, der dann durch einen Röntgenapparat geschickt wurde. Unauffällig. Nur Schlüssel in den Taschen. Meine Tasche wurde übrigens nicht kontrolliert. Nicht, dass ich ein Mobiltelefon dabeigehabt hätte, aber ansonsten hatte ich so ziemlich alles am Mann bzw. an der Frau, was man neben einem Portemonnaie so gemeinhin in Damenhandtaschen finden kann: Lippenstifte, Haarspray, Parfum, Nagellack, Handcreme, Sterilium (je nachdem, wer einem die Hand gibt sehr zu empfehlen für die Nachbehandlung), Nasenspray und sonstige Dinge des täglichen Bedarfs, die den JVA Beamten in Koblenz in Zeiten als man seine Tasche noch mit reinnehmen durfte entweder Zornesfalten oder ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert hatten. Ich bin sicher, dass auch die freundliche Dame entweder die eine oder die andere Reaktion gezeigt hätte, hätte sie meine Handtasche geröngt. Hat sie nicht. Warum nicht, weiß ich nicht. Nehmen wir mal an, es ginge um die Sicherheit innerhalb der Anstalt, dann hätte sie mich eigentlich gar nicht kontrollieren müssen, weil ich so ein liebes Menschenkind bin. Sie kennt mich aber nicht und wer weiß, ob sie dann noch meiner Meinung wäre.
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