Die Moderation von Frau Müller-Hohenstein gestern fand ich persönlich prima. Oli Kahn, nicht nur für einen Vertreter der Ballzunft rhetorisch erstaunlich gut, war ebenso wenig wie ich irritiert als Katrin Müller-Hohenstein in der Halbzeitpause das Tor von Miroslav Klose sinngemäß damit kommentierte, der Treffer sei für ihn sicher ein "innerer Reichsparteitag gewesen".
Heute überschlagen sich die Meldungen wegen der gewählten Formulierung. Hier ist zu lesen, dass diese Redewendung aus dem rechtsradikalen Sprachgebrauch stamme.
Gute Güte. Ich weiß nicht, ob und falls ja wie oft ich diese Redewendung schon gebraucht habe, aber sollte ich das getan haben, dann sicher nicht, weil ich rechtsradikal wäre oder rechtsradikale Formulierungen bevorzugte. Wahrscheinlich hat sich Frau Müller-Hohenstein keine Gedanken um die Wortwahl gemacht. Ich hoffe mal, dass sie uns als Moderatorin erhalten bleibt und die (Fußball)nation dazu übergeht, sich über das 4:0 zu freuen.
Eine gute Zusammenfassung der Pressstimmen findet hier bei Niggemeier.
6 Kommentare:
Ich sage Autobahn und Negerkuss. (Sie dürfen mich gerne zensieren ...)
Diese Redewendung war mir schon ein Begriff, da wusste ich noch nicht mal was ein R..p..tag ist. Jawohl, ich gehöre zu den "spätgeborenen". Ich denke die Diskussion darum ist ein wunderbares Beispiel zum Thema "Mücke und Elefant".
Ich gehe davon aus, daß die Äußerung einfach unbedacht war und sie von der geschichtlichen Bedeutung überhaupt keine Ahnung hatte. Umso schlimmer!, möchte man hinzufügen.
Demnächst kommen noch solche Sprüche wie: "Die deutsche Mannschaft stürmte bei Bombenwetter bis zur Vergasung. Da träumte der Führer von!".
Peinlich. Sportreporter eben. Was will man da erwarten?
Selten so eine langweilige Sportmoderatorin gesehen. Der Spruch mit dem Reichsparteitag setzt dem ganzen nur noch die Krone auf.
Diese Dame hat von Sport kaum, von Geschichte und von guter Moderation keine besondere Ahnung.
ZDF halt.
Und ihre naive Einstellung zu diesem Thema, Frau Rueber, macht das auch nicht besser.
Juristin halt.
Gute Güte!
(Erinnert mich irgendwie an Asterix bei den Briten *g*)
Schaut mal hier, da wird das recht gut erklärt:
http://www.welt.de/kultur/article8061189/Reichsparteitage-waren-die-voelkische-Love-Parade.html
Frau Müller-Hohenstein hätte nur "Love-Parade" statt dessen sagen müssen, und hätte das selbe ausgedrückt. Sie hat meinen Respekt: "Die kann Geschichte" *zynischgrins*
Peter: Lustig, wie Sie sich über eine solche Äußerung aufregen sich selbst aber als Vorurteilsbeladen
entlarven.
Sie sind damit wohl näher am Nazi als alle anderen Beteiligten.
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