Sonntag, 11. Januar 2009

Problematische Pharmazierätin

In einem Strafverfahren, in dem einem Apotheker vorgeworfen wird, er habe gefälschte Rezepte über Wachstumshormone eingelöst und die Medikamente in ein Fitnessstudio geliefert, wurde eine Pharmazierätin vernommen, die schilderte, wie man als Apotheker mit einem Rezept, das ein Kunde überreiche, zu verfahren habe.
Dieses habe man hinsichtlich des Namens, des Geburtsdatums, des ausstellenden Arztes, der Vertragsarztnummer und natürlich auf Plausibilität hin zu überprüfen. Plausibilität meine, dass man überprüfen müsse, ob das verordnete Medikament auch das richtige für den Kunden sei. Bislang war ich immer davon ausgegangen, dass genau das der Arzt entscheidet, der das Medikament verordnet. Die Frau Pharmazierätin meinte indes, dass das so einfach nicht sei und es dem Apotheker auch obliege, den Kunden auf seine Probleme hin anzusprechen. Freilich entspräche dies nicht dem Alltag in vielen Apotheken, gleichwohl seien dies die Ansprüche, die sie an ihre Tätigkeit stelle. Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber mich hat bislang noch kein Apotheker auf meine Probleme angesprochen und ich habe dergleichen auch nicht vermisst. Ob es wohl viele Leute gibt, die ihrem Apotheker von ihren Problemen erzählen? Bislang dachte ich immer, das falle in den Zuständigkeitsbereich von Friseuren.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und ich dachte, Frisöre wären für die Rechtsberatung tätig, und sagen einem, was man dem RA sagen muß, das er tun soll.

Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. hat gesagt…

Frisöre sind sozusagen kompetent in allen Fragen, die was mit Ideen, Rat und Lebenshilfe zu tun haben. ;-)

Ungezogener hat gesagt…

Ohne mit einem Wort Friseure und i(I)hre Zunft diskreditieren zu wollen, treibt es mich zu erwähnen, dass die gute Pharmazierätin sich schon ein wenig auf das in dem Prozess maßgebliche Rezept über Wachstumshormone bezogen hat. Diese Art Medikament entspricht nicht unbedingt dem üblichen Warentyp des täglichen ApthekerThekenTraffic. Ich persönlich denke, auch einem blitzeblauäugigen Apotheker hätte auffallen dürfen, dass .... ach was ereifer ich mich. Wie ging es übrigens weiter?