Heute erreicht ich die Ladung eines Amtsgerichts zu einem Hauptverhandlungstermin in knapp zwei Wochen. Es geht um eine Jugendstrafsache.
Ein Blick in den Kalender verrät mir, dass ich an diesem Tag ab 9 Uhr morgens bereits in einer Umfangssache sitze.
Nachdem wegen des Wasserschadens in meinem Büro und der damit verbundenen Evakuierung des Sekretariats derzeit die Abläufe etwas schleppend sind und ich in letzter Zeit ohnehin reichlich Brieffreundschaften mit Richtern wegen Terminsverlegungen begründet habe, rufe ich die Geschäftsstelle an in der Hoffnung, noch mit der Richterin verbunden zu werden, um mit dieser einen Termin abzusprechen.
Es meldet sich Frau M., die zur Spezies der immer freundlichen Geschäftsstellenmitarbeiter zählt. Ich nenne meinen Namen und bevor ich dazu komme, auch nur die Sache zu nennen oder gar das Aktenzeichen zu sagen, meint Frau M: "Sagen Sie nichts. Ich weiß, weshalb Sie anrufen." Ich: "??" Frau M.: "Der Termin in der Sache X. Sie können nicht, stimmt´s?" Stimmt. Ich bin platt. Frau M. kann offenbar hellsehen und ist damit der Vorsitzenden um Einiges voraus. Die war übrigens nicht mehr da, aber das konnte ich ja nicht wissen; schließlich gehts mir in puncto Hellsehen genau wie ihr.
1 Kommentar:
Keine Hellsehen - Blogleserin. ;-)
Kommentar veröffentlichen