Am 11.11. beginnt bekanntlich im Rheinland die 5. Jahreszeit.
Man erkennt dies als bekennender Nichtkarnevalist in der Regel daran, dass erwachsene Menschen in farbenfrohen, meist schlecht geschnittenen Sakkos mit bunten Stickern auf den Revers und - nun sagen wir - lustig anmutenden Kopfbedeckungen einen Teil des Straßenbilds beherrschen. Bisweilen führen sie Musikinstrumente bei sich, die zur Gattung der "Dickebackenmusik" zählen. Gelegentlich können sie nicht mehr so ganz richtig geradeaus gehen, oft verbunden mit einem strengen Mundgeruch, den man auch unter dem Begriff "Fahne" kennt. Entkommt man ihnen nicht rasch genug, läuft man Gefahr, ungefragt "gebützt" zu werden, für Nichtkarnevalisten eine Form des Erstkontakts, die gemeinhin als despektierlich empfunden wird und je nach charakterlicher Prägung schon mal in einem dissozialen Impulsdurchbruch enden kann.
Als Strafverteidiger erkennt man den Beginn der 5. Jahreszeit daran, dass der Kanzleiumsatz, der mit Trunkenheitsdelikten erwirtschaftet wird, ansteigt.
Für die Schnittmenge beider Personengruppen, also den nichtkarnevalistischen Strafverteidiger, der einzige Vorteil der Karnevalszeit.
Einen Einblick hinter die Kulissen eines Oberkarnevalisten gibt´s übrigens hier bei Gerhard Polt.
Helau, liebe Leser! *ein Tusch*
1 Kommentar:
Hier in Berlin gibt es kaum Karneval. Denn: hier ist das ganze Jahr Paarungszeit.
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