Mittwoch, 7. März 2012

Scheidungsblumen

"Normalerweise gibt´s doch Blumen zur Hochzeit", bemerkte die Richterin leicht irrtiert gegenüber meiner Mandantin, die mit einem Blumenstrauß in der Hand zum Scheidungstermin erschien.


Den Scheidungsstrauß hatte sie aber nicht von ihrem Angetrauten bekommen, sondern sie hatte ihn für mich mitgebracht.


Und so sieht er aus:



Beinahe ebenso schön wie der Blumenstrauß war übrigens die Erläuterung der Vorsitzenden zum Thema Versorgungsausgleich: "Diese Zahlen sind Entgeltpunkte. Wer weiß, vielleicht haben wir in ein paar Jahren eine andere Währung - die Drachme zum Beispiel."






3 Kommentare:

Martin Rath hat gesagt…

Die "Financial Times Deutschland" interviewte 2005 eine Berliner Bäckerin, die spezielle Scheidungstorten anbot, Preisklasse 40 bis 150 Euro. Gern wurde die Form gebrochener Herzen gewählt. Frau Andreadou, die Kuchenkünstlerin, bemerkte damals, dass die Kosten einer Scheidungstorte im Vergleich zu den Anwaltskosten eine vernachlässigenswerte Größe seien.

So schön einerseits die Idee wäre, den Gang der Justiz mit Scheidungstorten zu versüßen, so wüsste man anderereseits natürlich nie, ob sie nicht auch auf den Gängen der Justiz zwischen den Parteien zum Einsatz kämen - als Wurfware.

Scheidungsblumen sind da eindeutig weniger gefährlich.

Werner Siebers hat gesagt…

Kaum gehst Du im Familienrecht fremd, bekommst Du Blumen. Das gibt mir zu denken.

cepag hat gesagt…

So ist das mit zufriedenen Mandanten (m/w): Rechtsanwältinnen (w) bekommen Blumen, Rechtsanwälte (m) bekommen Schnaps oder Wein. "Genderneutral" und auch sehr populär ist Kaffee für das Büro.