Freitag, 7. Mai 2010

Mutti und die gefälschte Klassenarbeit

Das nenne ich mal elterliches Engagement wider die Pisa-Studie!

Laut t-online soll eine Mutter nachträglich die Englischarbeit ihrer Tochter verbessert haben um ihr zu einer besseren Note zu verhelfen. Die Frau Lehrerin soll den Schwindel bemerkt haben und nun steht Mutti vor Gericht wegen Urkundenfälschung.

Mich persönlich würde ja mal interessieren, ob die Korrekturen richtig waren oder das schlimme Ergebnis nur noch verschlimmbessert haben und ob es eine Vorgeschichte dazu gibt.

Mutti soll laut dem Bericht eine Geldstrafe erwarten. Was auch sonst? Eine Strafarbeit mit der Maßgabe 100 Mal zu schreiben: "Ich darf nicht naträglich die Arbeiten meines Kindes verbessern" kennt das Gesetz nicht.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mutti war wohl nicht gebildet genug um der Tochter *vorher* genug Nachhilfe zu geben. Oder sie hat nicht das Geld für Kabelanschluss damit im TV öfter CNN oder BBC läuft anstatt "Deutschland sucht den Unterschichten TV star".

Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. hat gesagt…

Immerhin nimmt Mutti aktiv am Schulleben des Kindes teil. Das wäre für eine bildungsferne Schicht eher ungewöhnlich.

RAinBraun hat gesagt…

Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Lehrer da Strafanzeige erstattet hätten. Da hätte es wohl ein ernstes Gespräch gegeben und Ende.

Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. hat gesagt…

Wie gut, dass meine Eltern nie auf so eine Idee gekommen wären und erfreulicherweise auch nie den Drang danach hatten, ernste Gespräche mit meinen Lehrern zu führen. ;-)

Mausflaus hat gesagt…

ich finds schon richtig dass der lehrer strafantrag gestellt hat; wie sieht denn das für die kinder aus, wenn eltern sowas machen und das dann noch nicht mal geahndet wird?
unterschriften fälschen u.ä. ist an der schule gang und gebe, ich glaub ne strafanzeige dient da durchaus ganz gut der abschreckung

Tourix hat gesagt…

Oft läuft es heutzutage anderst herum. Wenn das Kindchen schlechte Noten hat, oder sich bei den Eltern über die bösen Lehrer beschwert (wegen Anschiss), dann kommen am nächsten morgen die Eltern mit Anwalt in das Büro vom Rektor.
Das Phänomen wird als Prinzensyndrom bezeichnet.
Ein seltsamer Kontrast zu der Gleichgültigkeit vieler Eltern zu ihren Kindern.

McDuck hat gesagt…

Nur zur Klärung: Hier hat offenbar nicht der Lehrer Anzeige erstattet, sondern die Schulleitung, so steht es auch im verlinkten Artikel. Das ist der normale Weg. Der Lehrer informiert die Schulleitung, und die entscheidet, ob und was weiter passiert, ggf. nach Rücksprache mit der nächst höheren Verwaltungsebene (ADD o.ä.). Es handelt sich also eher um einen neutralen Verwaltungsakt als eine persönlich eingefärbte Angelegenheit zwischen Lehrer und Schüler/Eltern.

Kerstin Rueber-Unkelbach LL.M. hat gesagt…

@Tourix: Gibt´s echt Kollegen, die da mitgehen? Ist ja gruselig.